Redakion aufgeschrieben am 15. Mai 2013

Wo ein Wille ist

Autorin: Gesine

Nein, ich schaffe es schon wieder nicht, mich kurz zu fassen. Also los:

DAS STADTCAMP

Ist ein Anfang. Was haben wir geschafft? Das Wichtigste aus meiner Sicht: Es hat zum Kennenlernen und (hoffentlich nicht nur kurzfristigen) Vernetzen von Initiativen und Menschen beigetragen. Es hat Probleme benannt. Vieles an- noch lange nicht alles ausdiskutiert. Es gibt kein gemeinsames Ziel, doch den gemeinsamen Willen, was zu schaffen, nicht alles hinzunehmen und – gemäß dem Motto der Veranstaltung – zu gestalten und nicht nur gestalten zu lassen.

(Foto: Gesine)
(Foto: Gesine)

BAUCHGEFÜHL UND GEDANKENSPIELE

Ich habe den Freiraum Elbtal erst am Dienstag Abend auf dem Tweetup durch die Führung von Yaki kennengelernt. Es ist ein Eintauchen in eine andere, wunderschöne, schützenswerte Welt. Es ist so verdammt schade und es macht wütend, dass ein Zuhause, eine Oase, ein kleines Wunder einfach verschwinden soll.

Beim Stadtcamp habe ich anfangs ein bisschen gebraucht, um anzukommen, mich auf ein Denken und eine Diskussionskultur einzulassen, die ich im Alltag nicht gewöhnt bin. Und dann hab ich mich einfach nur wohl gefühlt in dieser Runde von engagierten Menschen, die mit Herzblut für ihr Anliegen kämpfen.

(Foto: Gesine)
(Foto: Gesine)

Am Abend danach war mein Kopf voller Ideen, meine Gedanken sind geflitzt, alle kann man leider nicht verfolgen, für mich persönlich hab ich mir Folgendes vorgenommen:

  • Eigenes geplantes Projekt auf die Beine stellen – auch neue Projekte können ein Zeichen gegen Projektesterben sein
  • Stadtcamp 2 unterstützen
  • Ein Stück von der Bürgerbühne besuchen
  • An der Mahnwache gegen Projektesterben teilnehmen

ZU DEN EINZELNEN SESSIONS, DIE ICH BESUCHT HABE

(Logisch kein Anspruch auf Vollständigkeit, eher subjektives Erinnern)

(Foto: Gesine)
(Foto: Gesine)

Was tun und wie mit Sören und Claudia

Sören hat Anregungen von der republica mitgebracht. Soweit ich mich erinnere ging es u. a. darum, ob es notwendig ist und wie es gelingt, sich empathisch in sein Gegenüber einzudenken. Dann wurde für mein Empfinden etwas zu abstrakt diskutiert: Wie geht man mit der Gegenseite um? Muss man sie überhaupt als Gegenseite sehen? Was bedeutet in dem Zusammenhang Empathie. Und dann schon viel konkreter: Inwieweit geht man auf Kompromisse ein, ohne sich und seine Ideale zu verraten (wurde an einem Angebot diskutiert, das dem Freiraum Elbtal vorliegt). Die grundsätzliche Frage „Wie geht man mit Existenzbedrohung um“ bewegt natürlich viele. Was bei mir als (zugegeben etwas dürftiges) Fazit übrig blieb, ist schlicht, dass jeder und jedes Projekt für sich entscheiden muss, wie weit man bereit ist, Kompromisse zu akzeptieren oder eben auf Konfrontation zu gehen (resignieren ist sowieso doof).

(Foto: Gesine)
(Foto: Gesine)

Think Big mit Sebastian

Die Session lag mir thematisch eher, beziehungsweise hab ich schneller einen Einstieg gefunden. Anlass zu der Session gab folgendes Szenario: Eine Bürgerinitiative trägt ihre Argumente auf einem ausgedruckten A4-Blatt in Stichpunkten vor vs. privatwirtschaftliches Unternehmen packt die Hochglanzbroschüre mit viel bunten Bildern und „chicen“ Entwurfsskizzen auf den Tisch. An dem Beispiel haben wir diskutiert: Müssen sich kulturelle oder gemeinnützige Projekte überhaupt „verkaufen“, „vermarkten“, selbstdarstellen? Angesichts von Existenzbedrohung sehen sich viele Projekte in der Siutation, ihren Standpunkt öffentlich wirksam vertreten zu müssen. Welche Wege kann man finden, mit den Hochglanzbroschüren mitzuhalten (Aufforderung: Thing Big)? Es gab einen Konsens, dass die Talente und das Potenzial dafür auf alle Fälle da sind. Die Frage ist jedoch, wie können wir sie aktivieren und zusammenbringen? Oder vielleicht Unterstützung von außen anbieten in der Form wie es bspw. das Kulturbüro tut. (Ui, ist das schwierig, hier ein Bild zu vermitteln, es gab so viele verschiedene Stimmen…)

(Foto: Gesine)
(Foto: Gesine)

Crowdfunding mit Patricia

Patricia hat die Crowdfundingplattform Startnext vorgestellt und ganz viele Tipps gegeben, worauf Projektstarter achten sollten, um ihr Projekt erfolgreich zu finanzieren. Und na klar, auch hier kommt es darauf an, viel für das eigene Projekt zu trommeln.

Crowdfunding am Beispiel für das nächste Stadtcamp mit Patricia

Das Interesse an dem Thema war groß, deswegen hat Patricia mit uns im Anschluss gleich Ideen gesammelt, wie das Startcamp 2 über Crowdfunding finanziert werden könnte. Wieviel Vorlauf braucht es? Wie könnten Dankeschöns für Unterstützer aussehen? Wie hoch ist überhaupt die benötigte Summe? …

Diskussionskultur im Netz mit Sören

Wir haben auf Anregung von Sören überlegt und zusammengetragen, welche Elemente eine Diskussion / Debatte eigentlich hat (zentrale Fragestellung, verschiedene Standpunkte zu dieser Fragestellung, Argumente/Meinungen und natürlich die entsprechenden Gegenargumente, Erweiterungen zu den Argumenten, Folgefragen … hab ich was vergessen?). Im Netz (wie vermutlich auch im Gespräch vis-à-vis) laufen Diskussionen nicht strukturiert ab. Es ist schwer aus langen Foren-Threads über mehrere Seiten einzelne Standpunkte und Argumente herauszufiltern und sich daraus einen Überblick zu verschaffen. Sören hat mit echo.to eine Plattform vorgestellt, die versucht, öffentliche oder private Diskussionen zu strukturieren, um ein Meinungsbild übersichtlich abzubilden. Muss ich mir noch mal in Ruhe anschauen.

(Foto: Gesine)
(Foto: Gesine)

Zeitung der Zukunft mit Yaki

Yakis Session war der Auftakt für die Erstellung einer Zeitung der Zukunft. Wohin bringt uns unser heutigen Handeln? Welche Schlagzeilen werden wir und wollen wir 2030 lesen? Ich bin erst zum Ende zu der Session dazu gestoßen, so dass ich leider keinen rechten Zugang mehr zu der Ideensammlung gefunden habe. Ich finde den Ansatz aber sehr spannend und freue mich schon auf das Ergebnis.

DANKE

Danke, Steffen, für den Platz hier und an Dich und das Orga-Team für zwei spannende Tage Freiluft schnuppern.

(Foto: Gesine)
(Foto: Gesine)