Steffen Peschel aufgeschrieben am 5. Mai 2013

Aufruf zur Blogparade: Mein erstes Barcamp

Blogparade bis zum 26. Mai 2013

Wie ist das denn, wenn man das erste Mal auf ein Barcamp geht? Ein Barcamp lebt von denen die daran teilnehmen. Wie sich das genau anfühlt, ist schwer zu beschreiben, für jeden ist das anders. Man muss selbst einmal bei einem Barcamp dabei gewesen sein, lautet die Devise.

Trotzdem oder gerade deswegen möchte ich dazu aufrufen, die eigenen Erfahrungen zu teilen, um eine Motivationshilfe zu geben, es tatsächlich einfach mal auszuprobieren! Welches Barcamp war euer Erstes und was habt ihr dabei mitnehmen können?

Schreibt eure Erfahrungen in eure Blogs, verlinkt auf diesen Beitrag oder schreibt den Link in die Kommentare hier unter darunter. Die Blogparade läuft bis zum 26. Mai, also ab jetzt drei Wochen und bis zwei Wochen nach dem STADTCAMP. Damit sollen auch alle, die beim STADTCAMP das erste Mal an einem Barcamp teilnehmen, aufgerufen sein, ihre eigenen Eindrücke und Erfahrungen festzuhalten. Wer selbst kein Blog zur Hand hat, kann diesen Beitrag auch gern hier im Blog als Gastbeitrag festhalten. Schreibt uns einfach eine Mail.

Alle, die schon Erfahrungen haben, sind natürlich aufgerufen, diese so schnell wie möglich mit einzubringen. Um dem schon etwas vorzuarbeiten, habe ich schon mal selbst ein paar der vorhandenen Blogbeiträge rausgesucht.

„Mein erstes Barcamp“

Corinna Lammert war im Oktober beim 10. EduCamp in Ilmenau. In ihrem Blog schreibt sie:

Die schönste Erfahrung besteht vielleicht darin, sich zwar als Newbie, nicht aber alsGreenhorn gefühlt zu haben. Auch wenn ich viele Begriffe, Techniken und Plattformen nicht kannte, kam nie das Gefühl auf, fehl am Platz zu sein. Und das ist vor allem den TeilgeberInnen zu verdanken. Die Sessions waren von einer wohltuend gleichwertigen Haltung der SessiongeberInnen geprägt, die sich vielleicht am ehesten mit den folgenden Sätzen ausdrücken ließe: „Sieh mal, so mache/sehe ich das. Wie machst/siehst du das?“.

Kerstin Mayrberger war 2010 auch das erste Mal bei einem EduCamp und zwar in Hamburg. Sie schreibt:

Ich war in erster Linie neugierig darauf, das Veranstaltungsformat mitzuerleben – quasi als Paradebeispiel einer “partizipatorischen Lernumgebung”. Darüber hinaus war ich neugierig darauf, wer die anderen Teilnehmenden sein würden, die ich hier zum Themenfeld “Bildung, Medien, Partizipation” treffen würde.

Richard Heinen war im März 2012 beim EduCamp in Köln. Er stellt eine spannende Frage und macht dadurch sehr deutlich, dass das Barcamp-Format gegenüber klassischen Methoden der Vermittlung seine eigenen Reize hat und in Qualität in nichts nach sehen muss:

So, nun war ich also auch mal auf einem Educamp. Und wahrscheinlich nicht zum letzten Mal. Spannend war es. Ich habe in zwei Tagen eine Menge Eindrücke gesammelt, die in Ruhe überdacht sein wollen. Ich habe mich gefragt, wieso z.B. Lehrerfortbildung oder auch mal Unterricht nicht so (un-)organisiert werden können. Wenn ich am Ende des Tages in einem Satz zusammenfassen müsste, was das besondere an der Lernsituation „Educamp“ für mich ist, dann würde ich sagen: Da wird den Leuten zugetraut, die Zeit, den Raum zum Lernen zu nutzen. Da wird darauf vertraut, dass da Leute sind, die etwas lernen wollen.

Anja Lorenz, bei der ich mich auch für die bisherigen Links bedanken möchte, war im März 2011 beim EduCamp in Bremen, hat aber auch vorher schon das EduCamp in Hamburg im Netz verfolgt. Sie bringt daher auch beide Beobachtungen in einen schönen Vergleich:

Als ich das Hamburger EduCamp von Chemnitz aus beobachtet habe, dachte ich oft: Zuhören, Diskutieren, im Etherpad Notizen machen und twittern? Wie machen die das nur? Überraschenderweise hat mich das aber kein Stück überfordert, im Gegenteil: während ich sonst Notizen auf Konferenzen mit Pen&Paper oder OneNote mache, habe ich mit Etherpad auch etwas von den Notizen der anderen, inklusive deren Gedanken und zusätzlichen Materialien, die mich auf neue Ideen und Fragen brachten.

und weiter:

Ich betrachte das EduCamp rückblickend als eine gute Gelegenheit, sich mit anderen auszutauschen und zwar anders als bei Fachtagungen und Konferenzen eben über die Themen, die einen JETZT beschäftigen und nicht die, die man vor einem halben Jahr mal bearbeitet hat.

Rüdiger Marwein war zwar schon auf Barcamps für Webentwickler des Content Management Systems Typo3, vergangenes Jahr war er aber das erste Mal bei auf dem Barcamp Stuttgart und beschreibt die Situation wie folgt:

Bei 300 Personen sind 12 Session-Lanes mit je 6 Slots schnell gefüllt (das sind 72 Vorträge pro Tag).

Bei Barcamps stehen die Vorträge zu Anfang nicht fest. Es war überwältigend zu sehen, wie zum Start der Session-Planung bestimmt 40 Leute nach vorne strömten um freiwillig und kostenfrei Vorträge halten zu dürfen.

Bei Melanie Richter wird deutlich, dass es durchaus so etwas wie eine Barcamp-Kultur gibt, bei der wir in Sachsen wohl noch Nachholbedarf haben. Ganz ohne Grund wird es nicht sein:

Nach zu langem Überlegen, ob ich mich anmelden soll oder nicht, war es eigentlich schon zu spät, denn die Teilnehmerliste war mit 130 angemeldeten Personen schon voll. Also setze ich mich zwei Tage vor Beginn auf die Warteliste und erfuhr am Vorabend, dass ich nachgerückt war und mit dabei sein durfte.

Dennis Pauler beschreibt das einzig richtige:

Nachdem ich schon seit einigen Jahren begeisterte Berichte über das Konferenzformat “Barcamp” gehört habe (und es trotzdem nicht wirklich einordnen konnte), habe ich am Wochenende die vermutlich einzige Option gezogen, um wirklich zu verstehen, was auf einem Barcamp passiert: Hingehen.

Gaby Filzmoser war 2011 bei einem Barcamp zum Thema Kirche und Social Media. Sie berichtet in ihrem Beitrag von ihrer eigenen Unsicherheit:

Stell dir vor, du liest im Internet über eine Konferenz, die zum Thema Kirche und Social Media in Linz stattfindet und du liest weiter, dass zu dieser Konferenz keine ReferentInnen geladen sind. Hm, wie geht das denn? Als weitere Information erfährst du, dass die Teilnehmenden selbst das Tagesprogramm erstellen und auch die Beiträge gestalten. Wirst du da nicht neugierig? Ich schon! Zu meiner Neugierde gesellte sich aber auch bald ein Gefühl von Unsicherheit hinzu, denn was soll ich den zu so einer Konferenz beitragen? Leute, die zu solchen Veranstaltungen gehen sind bestimmt Freaks – in jeder Hinsicht. Das Niveau ist sicher viel zu hoch und ich werd kein Wort verstehen! – So dachte ich!

und weiter:

Die Vorträge und Diskussion waren durchgehend spannend. Viel zu schnell verging die Zeit. Dennoch war für mich die spannendste Erfahrung das Barcamp selbst. Da treffen sich (vorerst) fremde Menschen, die sich über das Internet organisieren, um voneinander zu lernen, ohne noch zu wissen, was einen auf dieser Konferenz erwartet. Diese Menschen haben Freude daran ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen und gehen selbst mit neuen Impulsen und Ideen nach Hause.

Katja Grintsch war beim stARTcamp Köln 2012 dabei und schreibt:

Mein erstes Barcamp – und ich bin begeistert! Allzu groß waren meine Erwartungen eigentlich gar nicht, als ich mein Ticket zum stARTcamp Köln 2012  geordert habe, doch am Ende des Tages war ich von der ersten “Unkonferenz” meines Lebens absolut fasziniert. Ich glaube fast, es gibt kaum einen besseren Weg, sich inspirieren zu lassen, interessante Menschen kennenzulernen und so viel neuen Input zu einem Themengebiet aufzunehmen.

Blogparade Barcamp Nummer Eins

 

Steffen Peschel